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Gespräch mit Pat Montgomery
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Wie so häufig beginnt diese Geschichte mit einer
entschlossenen Mutter, die beschloss, dass sie und ihre Kinder das
Spiel nicht mitmachen würden, welches das 'normale' Bildungssystem
der Gesellschaft aufzwingt. Um
ihre Kinder auf legale Weise zu Hause so unterrichten zu können,
wie
sie gerne wollte, gründete Pat 1967 eine Privatschule, Clonlara,
in Ann Arbor,
Michigan. 'Legal' ist hier allerdings in sehr lockerem Sinne zu
verstehen. Pat
sagt: "Ich unterrichtete die Behörden, dass wir es nur Schule
nannten,
weil wir dazu gezwungen waren." Alle Papiere, die eingereicht wurden,
um
die staatlichen Auflagen zu erfüllen waren einfach nur
Schreibarbeit. Es war
keine Verpflichtungserklärung, manchmal nicht einmal ein Plan; das
Einreichen
von Papieren war einfach ein Mittel, um die Behörden zufrieden zu
stellen. In
der Clonlara-Schule lernen Kinder zwischen 5 und 18 in einer Art und
Weise, die
ihnen am besten liegt – auf natürlichem Weg. Es gibt keine
Lehrbücher, keine
Arbeitshefte, keinen Gong und keine Prüfungen. Sie sagt, dass sie
fest
entschlossen war , ihre eigenen Kinder nicht einem System zu
'übergeben',
welches der Tatsache, dass Kinder lernen, indem sie die Menschen um
sich herum
nachahmen, keine Rechnung trägt. Gute Vorbilder zu haben,
reichlich Zeit zum
Spielen zu haben und von Menschen umgeben zu sein, die sie lieben
(anstatt sie
zu beurteilen, zu benoten und zu formen) ist das Rezept für
erfolgreiches
Wachstum, davon ist sie überzeugt. Inspiriert durch die Arbeit und
die Werke
von A.S. Neill, Carl Rogers, Sylvia Ashton-Warner und anderen, zog Pat
aus,
einen Ort zu schaffen, wo ihre eigenen Kinder in ihren natürlichen
Entwicklungsphasen unterstützt und gefördert würden.
Pat ist überzeugt von den Ansichten Paul Goodmans, Autor des Buches 'Compulsory Miseducation': "Bis zum Alter von 12 Jahren braucht ein Kind niemanden um sich herum außer Menschen, die es lieben." Selbst der Name ihrer Schule drückt diese Philosophie aus: 'Clonlara' ist ein irisches Wort für 'Weide der Stute' – ein Platz, wo die Jugend genährt wird. (Es ist auch der Name einer Schule, die Pats Vater in seiner Heimat Irland besuchte.) Pats Philosophie und die Entschlossenheit, mit der sie ihre Schüler darin bestärkt, die Kontrolle über ihr Leben selbst zu übernehmen, ist auf breite Akzeptanz und Anerkennung gestossen. Im Jahre 1979 startete sie das Programm für unbeschulte Kinder der Clonlara-Schule, das allen eingeschriebenen Schülern alle Ressourcen zur Verfügung stellt, die auch den Campus-Schülern zur Verfügung stehen, und befreit die Familien von der Last der administrativen Schreibarbeit, die ihnen durch viele Gesetzgebungen auferlegt wird. Durch
ihre Fähigkeit, kreativ zu denken, durch ihren warmen Humor und
ihrer Weigerung, von ihren Prinzipien abzuweichen, ist sie zu einer
international bekannten Rednerin geworden. Sie verbringt sehr viel Zeit
mit
Reisen nach Thailand, Spanien, Deutschland, Norwegen, Schweden,
England, Japan
und Kanada. Auf die Frage, ob sie jemals müde wird, immer und
immer wieder das
Gleiche zu wiederholen, antwortet sie, dass sie niemals eine Rede
aufschreibt
oder auswendig lernt. Sie macht sich vorab Gedanken, aber keine
Notizen, so
dass ihre Kommentare immer aktuell und dem Anlass entsprechend sind.
Das
trifft genauso
auf ihre trällernde, energische Art sich zu unterhalten zu.
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